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Basare 1964 bis heute
Jetzt war es so weit, dass jedes Jahr ein Basar gehalten wurde und es entstand ein Wetteifern zwischen Gemeinde und Schulverein, für wen der Basar gehalten werden sollte. Man nahm den weisen Beschluss, einen gemeinschaftlichen Basar zu halten und den Reingewinn in gleichen Teilen der Kirchengemeinde und der Schule zugutekommen zu lassen. Seit 1965 bis 2008 haben nun schon 44 solche Gemeinschaftsbasare stattgefunden, für die mit großer Begeisterung und großem Erfolg gemeinsam gearbeitet wird. Die jeweiligen Vorstande der Gemeinde und des Schulvereins mit Ehepartnern bilden jährlich den Basarausschuss.
Anfangs wurde in verschiedenen Haushalten geschlachtet. Später versuchte man, konzentriert an 3 oder 4 Stellen zu schlachten, bis schließlich ein Versuch gemacht wurde, alle geschlachteten Tiere gemeinsam an einer Stelle zu verarbeiten und bei der Verarbeitung die gleichen Rezepte zu verwenden. Hugo Behrens stellte seine Chili-Lagerräume zur Verfügung, richtete ein Räucherzimmer ein und dann wurde ab 1967, 15 Jahre lang, dort gemeinsam zerlegt und gewurstet. 1982 wurde auf Anregung von Manfred Wenhold der Basartrakt bei der Halle gebaut. Seitdem werden die geschlachteten Tiere dort gemeinsam zerlegt und verwurstet.
Wir können nicht über das gemeinsame Schlachten schreiben, ohne einige Namen zu nennen. Viele haben mit großer Begeisterung für die Sache gearbeitet, aber die Hauptverantwortung, das Organisatorische und das aktuelle Schlachten blieb meistens an einigen hängen, besonders als man noch selber die Tiere töten und die Darme reinigen musste. Seit 1971 verlangen die zuständigen Behörden, dass auch unsere Basartiere beim Schlachthof geschlachtet werden müssen, was das Schlachten viel einfacher macht. Die Verwendung von Kunstdarm macht auch die Arbeit der Frauen leichter. - In den fünfziger und sechziger Jahren lag die Leitung der Vorbereitungsarbeiten für unsere Basare meistens bei Bernhard Ottermann, Gerhard Behrens und Theo Wenhold II. Tüchtige Amateur-Schlachter, wie Rudolf Ottermann Sen., Georg Wenhold II, Walter Wenhold, Werner Wenhold, Rudolf Wenhold und Pux Wulfes standen ihnen zur Seite. In den siebziger Jahren übernahm allmählich die jüngere Generation die verantwortlichen Ämter. Natürlich waren die Älteren weiter mit Rat und Tat dabei. Theo Wenhold II hat viele Jahre lang noch das Rauchern der Ware besorgt, sein Sohn Manfred und nach ihm Theo Wenhold III übernahmen seine verantwortungsbewusste Betreuung der Schlachterware. Ab 1970 war Werner Ottermann 17 Jahre lang der Hauptverantwortliche fürs Schlachten, der Schlachtehauptmann, dann wurde er von August Behrens III abgelöst, danach Otto Wenhold, Rainer Lypke, Rudolf Ottermann II, Niels Muhl, Ekkehard Pape. Viele, hier nicht genannte Gemeinde- und Gemeinschaftsmitglieder haben in Vorbereitung der Basare nicht nur großzügig gestiftet, sondern auch ihren persönlichen, uneigennützigen Einsatz gebracht. Besonders die Frauen der Gemeinde leisten Unglaubliches beim Verarbeiten und Verwursten der Fleischmengen. Ohne sie wäre ein Kroondaler Basar nicht möglich!
Wenn das Schlachten und Verarbeiten der Fleischmengen auch die Hauptarbeit ist, bildet der Verkauf der Fleischwaren nicht die einzige Einnahmequelle. Schließlich kommt alles andere hinzu. Unsere Frauen nähen, handarbeiten und backen, servieren Erfrischungen und Speisen; Gemüse, Obst und Pflanzen werden gestiftet und verkauft, eine Tombola wird durchgeführt und vieles mehr. Der Posaunenchor sorgt für Unterhaltungsmusik beim Basar. Man kann also sagen, dass die ganze Gemeinschaft, Jung und Alt, sich für unsere Basare einsetzt und, dass dieses gemeinschaftliche Zusammenarbeiten, nebst den finanziellen Vorteilen, von unschätzbarem Wert für die Gemeinschaft ist. Auch unsere Jugend beteiligt sich immer stark beim Schlachten und den Vorbereitungsarbeiten und sorgt für einen gemütlichen Abschluss am Basartag mit Tanz.
Wenn wir uns die nachfolgende Statistik näher ansehen, stellen wir fest, dass die Einnahmen fast jährlich gestiegen sind und in den letzten Jahren zahlenmäßig fast das Zwanzigfache des Reingewinns der sechziger Jahre betragen. Die Inflation, mit der wir bereits Jahrzehnte tang zu tun haben, dass bei einem Vergleich nicht außer Acht gelassen werden. Eine Einnahme von R 5,000 im Jahr 1968 wird wahrscheinlich, wenn die Inflationsrate für die letzten 40 Jahre in Berechnung gebracht wird, heute einem Wert von etwa R 100,000 entsprechen. Die Ursache dafür, dass wir heute bei einem erheblich größeren Einsatz wertmäßig nicht viel besser verdienen, als damals, ist wohl dort zu suchen, dass in letzter Zeit viel weniger Schlachttiere gestiftet worden sind als früher und Fleisch verhältnismäßig teuer eingekauft werden.
Tatsache bleibt, dass weder die Gemeinde noch die Schule ohne diese Einnahme fertig werden können. Aber es muss noch mal betont werden: Es geht bei unsern Basaren nicht nur um das Materielle! Wenn sich für unsere Basare die ganze Gemeinschaft, Jung und Alt einsetzt und gemeinschaftlich zusammenarbeitet, dann bauen wir auch gleichzeitig unsere Gemeinde.
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